Rendkívül pozitív kritikát kapott Ruppert István sindelfingeni fellépése után
A „Sindelfinger Zeitung“ rendkívül pozitív kritikát jelentetett meg dr. Ruppert István egyetemi tanár, a győri Széchenyi István Egyetem Varga Tibor Zeneművészeti Intézete igazgatójának, a Liszt Ferenc Zeneművészeti Egyetem professzorának sindelfingeni fellépéséröl egy olyan közönség előtt, mely zenei téren a nagyon elkényeztetettekhez tartozik.
"Sindelfingen: István Ruppert aus der Partnerstadt Győr zeigt sich bei der Orgelreihe nicht nur als Virtuose, sondern auch als kultureller Botschafter.
Sindelfingen feiert Jubiläum. Deshalb machen im Laufe der zwölf Konzerte der diesjährigen Orgelreihe Musiker und Ensembles aus den Partnerstädten der Martinskirche ihre Aufwartung. Erster aus diesem Reigen war Orgelsolist István Ruppert aus dem ungarischen Győr.
Unverkennbar machte István Ruppert, Professor für Orgelspiel an der Musikhochschule Franz Liszt in Budapest, das, was sich bei der Gelegenheit anbot. Mit einem Programm, das bis auf eine schnörkellose Ouvertüre mit Johann Sebastian Bachs Choral „Wachet auf" aus-schließlich auf aus Ungarn stammende Komponisten setzte, spielte er Kulturbotschafter.
Nicht nur Komponistennamen wie Zsolt Gárdony oder István Koloss verdeutlichten dabei die besondere ungarische Note dieses Orgelspätnachmittags. Auch István Rupperts Kurz-Biogra-phie klingt so, wie sie für Deutschland nur schwer vorstellbar ist. Der mit internationalen Or-ganistenpreisen dekorierte Orgelprofessor ist gleichzeitig studierter Maschinenbauingenieur und verdiente sich längere Zeit sein Geld auch als Fußballprofi.
Mögen diese Details auch ungarisch anmuten, das von István Ruppert präsentierte Prog-ramm erwies sich trotz einiger hierzulande wenig bekannter Namen mitteleuropäischer ja den deutsch-österreichischen Tradition näher stehender als beispielswe britische Musik, die sich von den kontinentalen Musikentwicklungen des 20. Jahrhunerts mit Zwölftonmusik und Serialismus abkoppelte. Aber natürlich sagen allein prominente Namen wie Ligeti, Liszt und Bartok, dass Ungarn uns musikalisch näher steht als manch Csardas oder Folkloreadaption vermuten ließe.
Mit einer Orgelsonate des 2010 verstorbenen István Koloss einer der bekanntesten ungari-schen Organisten, der auch in Györ wirkte, schlug Solist István Ruppert sofort mit aggressiv-dissonierender Auftaktfanfare den Zungenschlag der Moderne an. Dieser aufgewühlte, im Atonalen wildernde Charakter verflüchtigt sich im lyrischen Mittelsatz, dem ein mit rastlosen perpetuum mobile Elementen gespicktes Finale folgt, das rhythmisch-perkussive Muster der Ouvertüre wieder aufgreift und teils trickreiche Pedalarbeit verlangt -durchaus sperrige, aber spektakuläre Orgelmusik.
Epigrammes von Zoltan Kodály, eine Folge von kurzen Stücken, durchsetzt mit einigen volks-tümlichen Melodien in romantisch-impressionistischer Tonsprache bezeugte dann ebenso wie drei teils in gewaltige Dimensionen vordringende Stücke Franz Liszts, wie intensiv sich István Ruppert auf dieses Gastspiel vorbereitet hatte: Dank immensen Registrierungsauf-wandes wechselten die Klanglandschaften mitunter fast im Sekundentakt und boten dem einheimischen Publikum eine nur selten zu erlebende, fantastische Klangpotenzdemons-tration ihrer großen Weigle-Orgel.
Nach diesem großen Ernst folgte ein mit seinen Feelingwechseln virtuos inszenierter Scha-bernack. Wie das von Zsolt Gárdonyi betitelte Stück „Changes" - zu deutsch sowohl Akkord-folgen wie Wechsel - andeutete, schlummerte dahinter ein jazziges Stück, das freilich ganz unverdächtig als ein Mozart daherkommt, bevor den Organisten mit Macht Swingfeeling und Jazzharmonik übermannen. Anklänge an Sternstunden französischer Orgelromantik bescherte zum Finale nochmals mächtig Eindruck machende Toccata von Frigyes Hidas und bestätigte: Mit István Ruppert darf Sindelfingens Partnerstadt da ein gewaltiges Organistenpfund ihr eigen nennen."
Megjelenés helye:
UNGARISCHE IMPRESSIONEN
Sindelfinger Zeitung, 15.5.2013.
Bernde Heiden